Hamburg, 16. Juni 2017 – Am Freitag, den 16. Juni 2017, 11:30 Uhr, verlieh Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch der Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg e.V. (VEEK) vor 400 Gästen den Verfassungsportugaleser in Gold. Auf einem Senatsempfang zu Ehren des 500-jährigen Bestehens der größten werteorientierten Wirtschaftsvereinigung Europas mit mehr als 1.200 Mitgliedern nahm der Vorstandsvorsitzende Gunter Mengers die Ehrung entgegen.
„Die Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg steht wie kaum eine andere für das, was Hamburg groß und weltweit bekannt gemacht hat“, sagte Senator Horch in seiner Rede, nämlich unter anderem, „die Grundsätze von Treu und Glauben im Geschäftsverkehr in besonderem Maße zu beachten und ‚Handlungen zu unterlassen, die mit der Ehre und dem Anspruch auf kaufmännisches Vertrauen nicht zu vereinbaren sind’“, wie es heute in der Satzung steht.” Die Hamburger Kaufleute und ihre Mitarbeiter seien seit jeher das Rückgrat des Wohlstands unserer Stadt, so der Senator weiter.
In seinem Dank wies Gunter Mengers darauf hin, dass Anstand das wichtigste Leitmotiv eines Kaufmanns sein sollte – und nicht nur von Kaufleuten. „zum Beispiel sind Themen wie Karriere, Erfolg und Boni nicht per se schlecht, im Gegenteil“, betonte Mengers. Nur die Tricksereien und Methoden, mit der Manager auch in großen Firmen häufig diese Ziele verfolgen würden, seien nicht zu tolerieren.
Im Anschluss an den Festakt wurde Wirtschaftssenator Frank Horch Teil einer mehrstündigen Performance, bei der der Künstler Claus Görtz im Ehrenhof des Rathauses 1.000 Stahlnägel verarbeitete. Jeder Nagel, von denen Senator Horch den ersten einschlug, steht für einen ehrbaren Kaufmann auf einer riesigen Holzplatte mit den Umrissen Hamburgs. Auch weitere Mitglieder, die zuvor beim Senatsempfang waren oder zufällig vorbeikamen, schlugen einen Nagel an ihrem Firmenstandort ein. Alle Nägel wurden zum Schluss mit einem roten Band verbunden, was das neue Motto der VEEK symbolisierte: werteorientiertes Netzwerk in Hamburg.
Informationen zum Portugaleser
Die Bezeichnung Portugaleser geht zurück auf den sog. Portuguez, einer portugiesischen Goldmünze aus dem 16. Jahrhundert im Wert von 10 Dukaten. Diese anfangs für den seewärtigen Handel vorgesehen Zahlungsmittel entwickelten sich über die Jahrhunderte in einigen nordeuropäischen Städten, insbesondere in Hamburg, zu einem Ehrengeschenk.
Mit dem 1956 erstmals geschlagenen Verfassungsportugaleser hat Hamburg an diese Form der Ehrung wieder angeknüpft. Sie sind ein Geschenk für außergewöhnliche Menschen und außergewöhnliche Anlässe.
Auf der Vorderseite der Medaille ist der fackeltragende, aus den Wolken kommende Arm als Symbol des Lichtes der freiheitlichen Rechtsordnung göttlichen Ursprungs zu deuten. Das Licht soll über die für Hamburg lebenswichtigen Weltmeere leuchten, die durch zwei Meerjungfrauen versinnbildlicht sind.
Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg
1517 wurde die VEEK zur Verteidigung des freien Handels gegen äußere Feinde und für die Ordnung in den eigenen Reihen gegründet. Hinzu kam die Schaffung von Einrichtungen, die dem kaufmännischen Geschäftsverkehr dienten, wie etwa die Gründung der Börse im Jahre 1558 und wenig später die Organisation eines eigenen Boten- und Postwesens. Zunehmende Bedeutung erlangte ferner die Vertretung der Interessen der Kaufmannschaft gegenüber dem Stadtregiment. Die Bezeichnung „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns” zeugt von dem Selbstbewusstsein der Kaufmannschaft gegenüber einem „Ehrbaren Rat” der Stadt. Hieraus rührt auch die Jahresschlussveranstaltung der heute mehr als 1.200 Mitglieder starken Gemeinschaft, zu der am letzten Arbeitstag des Jahres regelmäßig mehr als 2.000 Gäste kommen.
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